Rekordwert von 50 Megawatt Solarleistung auf Münsters Dächern installiert
Bei der Erzeugung von Solarstrom ist die Stadt Münster unter den NRW-Großstädten Spitzenreiter: Im Sommer 2018 erreichte die auf den Dächern der Domstadt installierte Solarleistung die Marke von 50 Megawatt und damit die höchste Pro-Kopf-Solarleistung im Landesvergleich der Großstädte.
Zum neuen Rekordwert trägt die Familie Sandfort aus Hiltrup bei. Ende August hat münsterNETZ, Betreiber der Energienetze Münsters, ihre neue Solaranlage an das Stromnetz angeschlossen. Genau wie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nehmen die Sandforts ihre persönliche Energiewende selbst in die Hand: „Der ökologische Antrieb war für meine Frau und mich ausschlaggebend. Wir müssen weg von Atomkraft und besonders von der Braunkohle. Die Photovoltaik-Anlage ist unser Beitrag“, begründet Thomas Sandfort die gemeinsame Entscheidung.
Die Gesamtlage war günstig: „Die Anlagenpreise sind gefallen und die Speichertechnologie ist weiterentwickelt worden. Zudem gibt es günstige Förderprogramme von der KfW-Bank und wir haben einen Zuschuss von der Stadt bekommen“, so Sandfort. Mit dem gewonnenen Strom deckt die vierköpfige Familie ihren Strombedarf. „Wir gehen mit Energie noch viel bewusster um, seit sie selbst produziert ist“, beschreibt Sandfort das neue Gefühl eines Energieerzeugers.
Rund 100 Photovoltaikanlagen von Privatleuten und Gewerbebetrieben schließt münsterNETZ jährlich an das örtliche Stromnetz an. Im Jahr 2018 werden es sogar 150 sein. Im vergangenen Jahr lieferten die Solaranlagen auf den münsteraner Dächern bereits ausreichend Strom für rund 10.000 Haushalte; 33 Millionen Kilowattstunden speisten die münsterschen Photovoltaik-Anlagen ins Stromnetz ein. „Immer mehr Privathaushalte werden von Energieverbrauchern zu -Erzeugern. Darin steckt auch ein Auftrag für uns als Netzbetreiber“, sagt Andreas Wunderer, Geschäftsführer von münsterNETZ.
Denn: Die dahinterstehende Infrastruktur technisch dafür zu rüsten, ist eine zentrale Aufgabe von münsterNETZ: „Im Stadtgebiet ist die Netzstruktur dicht und deswegen stabil. Damit das Netz auch in ländlicheren Lagen stabil bleibt, setzen wir auf intelligente Technik, die automatisch reagiert“, betont Wunderer. Auch der neue Stromzähler von Familie Sandfort kennt zwei Richtungen: Wenn deren Solaranlage mehr Strom produziert als verbraucht und gespeichert werden kann, zählen sie die Kilowattstunden, die in das Stromnetz fließen. Reicht der eigene Strom nicht, fließt Strom aus dem öffentlichen Netz ins Haus.
Nicht weil wir gerade erst gegründet haben, sondern weil die Stadt Münster regelmäßig Gründer auszeichnet, die mit innovativen Geschäftsmodellen den status quo in Ihrer Branche in Frage stellen.
Das gesamte Interview, in dem Gründer Phil Eisberg erklärt, warum er die Voltark GmbH gegründet hat, finden Sie hier.
Phil Eisberg (links) und Alexander Börgel (rechts) haben das StartUp-Unternehmen "Voltark" gegründet und vermarkten Solartechnik. Unterstützt werden Sie von der Hochschule Hamm-Lippstadt mit ihrem Professor Dr. Heiko Kopf.